Grafenpaar zurück in Blankenheim

Im Eifelmuseum sind am Freitag die mittelalterlichen Gemälde vorgestellt worden, die Johann Arnold von Manderscheid-Blankenheim und seine Gattin zeigen. Der Förderverein des Museums hatte die Bilder im Dezember ersteigert. Von Johannes Puderbach; Kölner Stadtanzeiger.

Im Eifelmuseum sind am Freitag die mittelalterlichen Gemälde vorgestellt worden, die Johann Arnold von Manderscheid-Blankenheim und seine Gattin zeigen. Der Förderverein des Museums hatte die Bilder im Dezember ersteigert.

Das Grafenpaar ist nach vielen, vielen Jahren wieder zurück in seiner Heimat: Im Eifelmuseum, das direkt unterhalb der Blankenheimer Burg im historischen Ortskern liegt, wurden am Freitagnachmittag die beiden mittelalterlichen Gemälde vorgestellt, die Johann Arnold von Manderscheid-Blankenheim und seine Gattin Antonia Elisabeth zeigen.

Der Düsseldorfer Kunsthistoriker Martin Wolthaus hatte die lange verschollenen Bilder im Versteigerungskatalog eines Münchener Auktionshauses entdeckt. Er machte Blankenheimer Institutionen auf seinen Fund aufmerksam, der Förderverein des Eifelmuseums konnte die Bilder dann im Dezember ersteigern.
Von Nachricht elektrisiert

„Mich hat die Nachricht elektrisiert, dass die Gemälde wieder aufgetaucht sind“, berichtete Klaus Ring, langjähriger Leiter des Eifelmuseums. Die letzte Abbildung von ihnen, es handelte sich um Schwarz-Weiß-Fotos, stammte aus dem Jahr 1931, als die Gemälde in einem Amsterdamer Auktionshaus angeboten worden waren. Im Jahr 1944 verlor sich dann ihre Spur.

Ring erinnerte an die Ausstellung „Die Manderscheider“, die 1990 im Blankenheimer Gildehaus gezeigt worden war. Damals hatte man als Ersatz für die fehlenden Porträts mit Hilfe der alten Fotos die prächtigen Kleider des Grafenpaares nachgeschneidert und in einer Vitrine präsentiert. „Dies ist eine einmalige Chance, ihr müsst versuchen, die Bilder an Land zu ziehen“, appellierte Ring dann nach der Wiederentdeckung an den Förderverein.
In Vorleistung getreten

„Wir sind mit fast 9000 Euro in Vorleistung getreten“, berichtete Wolfgang Doppelfeld vom Vorstand des Fördervereins des Eifelmuseums. Der Heimat-, der Eifel-und der Förderverein der Burg hätten zugesichert, sich an den Kosten zu beteiligen. „Wir hoffen auch auf einen Zuschuss für die Restaurierung“, so Doppelfeld weiter. Anschließend sollen die Bilder im Gildehaus gezeigt werden, wo in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Ausstellung über das Blankenheim-Manderscheider Grafengeschlecht eingerichtet werden soll. Kunsthistoriker Wolthaus lobte die „Prächtigkeit der Farben“ und die „Charakteristik der Figuren“. Der Fachmann für Adelsporträts urteilte: „Diese Bilder liegen weit über dem rheinischen Durchschnitt.“

Der Graf, der von 1614 bis 1644 regierte, war alles andere als ein Vorbild. Bevor er an die Macht kam, hatte auch in Blankenheim schon die Reformation ihre Auswirkungen gezeigt. Johann Arnold setzte daraufhin einen Hexenanwalt ein. Unter Folter wurden den Opfern Geständnisse erpresst und Besitztümer abgenommen.

„Der Graf hätte den Hexenanwalt mit einem Federstrich in die Wüste schicken können, er hat es aber nicht gemacht“, berichtete Doppelfeld. Und die Bilder treffen auch diesen Charakterzug sehr gut. Denn das Grafenporträt zeigt einen „abschätzigen Blick“.

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