Blankenheim

Curtis Schulten tkn

455 m, ca. 8.300 Einwohner

Der Quellort der Ahr befindet sich im Deutsch-Belgischen Naturpark.

Blankenheim hat 17 Ortsteile:
Ahrdorf, Ahrhütte, Alendorf, Blankenheim, Blankenheimerdorf, Dollendorf, Freilingen, Hüngersdorf, Lindweiler, Lommersdorf, Mülheim, Nonnenbach, Reetz, Rohr, Ripsdorf, Uedelhoven und Waldorf.

Der staatlich anerkannte Erholungsort mit mittelalterlichem Ortskern liegt in einem bewaldeten Talkessel und wird überragt von der Burg der Grafen von Blankenheim. Das Erholungsgebiet des Ortes liegt rings um den Schlossweiher: beheiztes Freibad, Kahnweiher mit Bootsverleih, Minigolf, nostalgischer Kinderspielplatz und Gästetennisanlage. Weitere Freizeitmöglichkeiten: u.a. Angeln, Sportfischen, Bootfahren, Surfen, Reiten (Reitplatz und -halle) Fahrradfahren. Fossile Fundstellen im ganzen Gebiet.

Geschichte

Am nördlichen Ortsrand von Blankenheim fand man die Reste der riesigen »Villa urbana«, die 75 Räume und ein Ausmaß von 245 x 20 m hatte. Dieses Bauwerk wurde in der Zeit vom 1.–3. Jahrhundert erstellt. An der Stelle der heutigen Burg soll eine Befestigung (Kastell) gestanden haben. Weitere Funde legen nahe, daß Blankenheim ein wichtiger Stützpunkt der Römer zwischen Köln und Trier gewesen sein muss, denn die Römerstraßen Trier–Köln und Trier–Bonn führten dicht an Blankenheim vorbei. Im 5. Jahrhundert verdrängten dann die Franken die Römer, die über 400 Jahre ziemlich friedlich in der Eifel geherrscht hatten. Zur Zeit des Frankenkönigs Theoderich IV. (721–737) machte Bertrada zu Prüm am 23. Juli 721 u.a. eine Schenkung an »blancio« (Blankenheim). Gerhardus de Blankenheim wird 1112 urkundlich genannt. 1115 wird die Burg auf der Felskuppe oberhalb der Quelle der Ahr erbaut. 1380 werden die Herren von Blankenheim, die sich von 1112–1794 in ununterbrochener Reihe verfolgen lassen, von Kaiser Wenzel in den Grafenstand erhoben. 1461 macht Kaiser Friedrich III. Graf Dietrich III. von Blankenheim-Manderscheid zum Reichsgrafen. Das Geschlecht der Herren und Grafen von Blankenheim war bis zur Französischen Revolution eines der größten und mächtigsten der Eifel. Der Herrschaftsbereich ging teilweise bis an die Mosel. Die letzte Regentin, Gräfin Augusta von Blankenheim-Sternberg, floh 1794 überstürzt vor den französischen Revolutionstruppen nach Böhmen. In der Französischen Zeit war Blankenheim eine Mairie und ein Canton im Departement Saar. 1816 kam Blankenheim zu Preußen und war kurze Zeit eine Kreisstadt. Bei der kommunalen Neugliederung 1969 wurde Blankenheim mit 17 anderen Orten des Amtsbezirks zusammengelegt und in der heutigen Form als Gemeinde Blankenheim gegründet.

Sehenswürdigkeiten

Die Burg Blankenheim (1112) wird nach Abschluss von Renovierungsarbeiten Ende 1996 wieder als Jugendherberge genutzt werden. Sehenswert ist die spätgotische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt (1495–1505) mit Netzgewölbe, Heiligenfiguren auf den Schlusssteinen, einem geschnitzten neugotischen Altar mit Skulpturen ältester flämischer Arbeit sowie zwei dazu passenden Seitenaltären. In der Krypta befinden sich ein Sarkophag mit den Gebeinen der gräflichen Familie, ein Votivstein, eine 70 cm hohe, in Silber geschlagene Büste mit den Reliquien des hl. Georg (16. Jahrhundert) und ein Orgelwerk (166 Register), eines der ältesten in Westdeutschland. Die Kapelle Hülcherth (1764) mit einem eisernen Glockenturm gilt als gelungene Rokokolösung. Ebenfalls besuchenswert sind das Hirtentor mit dem gräflichen Wappen (1404) und das Eifelhaus am Hirtentor (1603), Haus Klahsen (1595), das Georgstor mit der Holzfigur des hl. Georg (1670) sowie die Ahrquelle (1726) mitten im Ort unter einem alten Fachwerkhaus, nebenbei die Steinfigur des hl. Nepomuk (18. Jahrhundert). – Museen: Regionalmuseum für Naturkunde und Kulturgeschichte mit Gildehaus; Karnevalsmuseum im Georgstor; Galeriewerkstatt am Hirtenturm.

Örtliche Wanderwege
Es bestehen örtliche Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 400 km (darunter 10 örtliche Rundwanderwege mit einer Gesamtlänge von 105 km, s. Gemeindeteile).

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